01.06.23

Magengesundheit unterstützen

Kolikprophylaxe mit der richtigen Fütterung unterstützen

Magengesundheit des Pferdes unterstützen

Das Pferd war und ist ein Steppentier. Sein gesamter Magen-Darmtrakt ist auf die kontinuierliche Aufnahme von kleinen Mengen Futter ausgerichtet und hier vor allem auf die Aufnahme von rohfaserreicher Nahrung. Aus diesem Grund hat das Pferd im Laufe der Evolution nur einen kleinen Magen im Verhältnis zu seiner Körpergröße entwickelt. Der Magen des Pferdes hat ein Fassungsvermögen von 15-20 Liter und lässt sich grob in zwei Bereiche einteilen: drüsenloser Teil und drüsenhaltiger Teil. Im drüsenlosen Teil des Magens finden die ersten mikrobiellen Umsetzungen von leicht fermentierten Kohlenhydraten und teilweise auch Eiweißen statt. Dieser Teil des Magen hat keine Schutzschicht und ist somit anfällig gegenüber Magensäure, die vom Pferd kontinuierlich produziert wird. Der drüsenlose Teil des Magens benötigt somit ebenfalls eine kontinuierliche Pufferung mit Speichel, welcher Natrium-Bicarbonat enthält. Besonders beim Kauen von rohfaserreicher Nahrung, wird vermehrt Speichel produziert und unterstützt somit eine gesunde Magenfunktion. Große Stärkemengen können in dem Abschnitt des Magens ebenfalls zu Problemen führen, weil dies zu einer Veränderung des PH-Wertes führen kann und somit das Magengeschwürrisiko steigt.

Der Drüsenteil des Magens hat die Funktion, die Fermentation durch die Magensäure zu stoppen und die durchs Futter eingetragenen Keime abzutöten. Der Teil des Magens ist durch Schleim, den sogenannten Mukus geschützt. Hier ist eine gute Durchdringung des Nahrungsbreis sehr wichtig, um das Futter ideal auf die weitere Verdauung vorzubereiten und die enthaltenen Keime in der Nahrung abzutöten. Eine gute Durchdringung des Nahrungsbreis wird durch eine gute Einspeichelung des Futters optimiert. Auch hier ist eine rohfaserreiche Fütterung von Vorteil und auf zu hohe Stärkemengen sollte verzichtet werden, denn dies kann zu einem festen, schlecht durchlässigen Nahrungsbrei führen, der lange im Magen verweilt und es somit Fehlgärungen hervorrufen kann, die im schlimmsten Falle ein Magenreißen auslösen.

Magenprobleme können viele Ursachen haben und es ist mittlerweile kein reines „Sportpferdeproblem“ mehr. Auch Freizeitpferde sind vermehrt betroffen. Man rechnet damit, dass mindestens 40 % der Freizeitpferde an Magenproblemen leiden. Häufige Ursachen sind: Stress (z. B. beim Stallwechsel), falsche Fütterung (z. B. eine zu stärkereiche Fütterung), Würmer, falsches Management, Zahnprobleme, Futterhygiene.

Auch die Symptome können sehr vielseitig sein:

  • Gewichtsabnahme, stumpfes Fell
  • Fressunlust
  • Widersetzlichkeiten, „Boshaftes“ Verhalten, schlechte Laune
  • Apathisches Verhalten
  • Maulgeruch
  • Leerkauen, Flehmen, Gähnen, Zähneknirschen
  • Koliken
  • verstärktes Speicheln
  • viel oder wenig trinken
  • Rittigkeitsprobleme
  • Tritt nach dem Schenkel
  • Probleme beim Gurten
  • Verweigern
  • Aggression
  • Arbeitsunlust

Um den Magen zu schonen und Erkrankungen zu vermeiden, sollten einige Rationsregeln eingehalten werden.

Tipps:

  • Es sollte mindestens 1,5 kg - 2 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht (Sollkörpergewicht!) gefüttert werden.
  • Auch sollte nicht mehr als 1 g Stärke je kg Körpergewicht gefüttert werden.
  • Fresspausen von mehr als vier Stunden sollten nicht überschritten werden, um die Magensäure ausreichend zu puffern
  • Erst Raufutter dann Kraftfutter füttern
  • Vor dem Training Heu füttern
  • Nicht reiten unmittelbar nach der Kraftfuttergabe
  • Erst 1,5 Stunden nach dem Training Kraftfutter füttern (Im Training wird die Durchblutung des Magens reduziert. Eine reduzierte Durchblutung führt zu weniger Schutz der drüsenhaltigen Schleimhaut)
  • Stress reduzieren
  • Fütterung von hygienisch unbedenklichen Futtermitteln (kein Schimmel!)


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